Quiet Firing: Verdeckte Kündigung verstehen

Sie bemerken, dass einer langjährigen Mitarbeiterin weniger Verantwortung übertragen wird? Ein Kollege wird nicht mehr zu wichtigen Meetings eingeladen und erhält kaum noch Feedback zu seiner Arbeit?

Solche subtilen Veränderungen im Arbeitsumfeld können schwer zu greifen sein, haben aber eines gemeinsam: Sie können Anzeichen für Quiet Firing sein. Was das ist und warum es für alle Parteien schädlich sein kann, erklären wir hier.

Wie erkenne ich Quiet Firing?

Quiet Firing oder die verdeckte Kündigung ist ein Phänomen, das es vermutlich schon länger gibt, aber erst in den vergangenen Jahren einen Namen und damit mehr Aufmerksamkeit erhalten hat. Es handelt sich dabei um subtile Methoden von Arbeitgeber:innen oder deren Führungskräfte, um Mitarbeitende dazu zu bringen, von sich aus zu kündigen, ohne dass eine formelle Kündigung ausgesprochen wird. 

Für Unternehmen, die viel Personal managen, ist es wichtig, dieses Phänomen zu kennen und ethisch korrekt damit umzugehen.

Quiet Firing Gestresster Mitarbeiter

 

Acht Anzeichen für Quiet Firing

Es gibt eine ganze Reihe von Anzeichen, die auf Quiet Firing hindeuten:

  • Ignoranz durch die Führungskraft:
    Ein plötzlicher Mangel an Kommunikation oder das Vermeiden von Gesprächen mit bestimmten Mitarbeiter:innen kann ein Anzeichen sein.
  • Entzug von Arbeitsaufgaben:
    Wenn Mitarbeiter:innen plötzlich weniger Aufgaben zugewiesen bekommen oder ihr Hauptverantwortlichkeiten entzogen werden.
  • Zuweisung sinnloser Aufgaben:
    Das Zuweisen von Aufgaben, die keinen klaren Mehrwert haben oder deutlich unter dem Qualifikationsniveau der betroffenen Person liegen.
  • Unsachliche oder übermäßige Kritik:
    Kritik, die nicht konstruktiv ist, oft ohne klaren Grund geäußert wird oder in einem unangemessenen Ausmaß auftritt.
  • Überdurchschnittlicher Leistungsdruck:
    Ein unerklärlicher Anstieg des Arbeitsdrucks, der nicht mit den tatsächlichen Anforderungen des Jobs übereinstimmt.
  • Verweigerung von Weiterbildungsmöglichkeiten:
    Wenn Mitarbeiter:innen plötzlich keine Möglichkeiten mehr für Schulungen oder Weiterbildungen erhalten.
  • Unfaire Bezahlung:
    Ein plötzlicher Stopp von Gehaltserhöhungen oder Boni, die nicht durch die Leistung oder den Marktstandard gerechtfertigt sind.
  • Mangelnde Wertschätzung:
    Ein deutlicher Rückgang an Anerkennung und Wertschätzung für die geleistete Arbeit, sei es durch Feedback oder andere Formen der Anerkennung.

Die Gründe für Quiet Firing

Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen oder Personalbeauftragte diesen umstrittenen Ansatz wählen.

Kommunikative Schwächen und Vermeidung von Konfrontationen

Ein zentraler Grund für das Auftreten von Quiet Firing ist die Vermeidung von direkten Konfrontationen. Nicht jede Führungskraft ist bereit oder in der Lage, unangenehme Gespräche zu führen. Das kann sowohl aus mangelnden Kommunikationsfähigkeiten als auch aus dem Wunsch resultieren, schwierige Situationen zu umgehen. 

Hinzu kommt ein Mangel an Wertschätzung und Anerkennung für die Arbeit der Mitarbeiter:innen, was zu einem Gefühl der Entfremdung und Frustration führen kann.

Rechtliche Überlegungen

Ein weiterer treibender Faktor hinter Quiet Firing sind rechtliche Abwägungen. In einigen Fällen kann es für Arbeitgeber:innen schwierig sein, einen triftigen Kündigungsgrund vorzulegen. Durch Quiet Firing können sie das Kündigungsschutzgesetz umgehen und sich rechtliche Komplikationen ersparen. 

Zudem kann das Provozieren einer Eigenkündigung des Mitarbeiters dazu dienen, Abfindungszahlungen oder andere finanzielle Verpflichtungen zu umgehen.

Wirtschaftliche und interne Probleme

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten können Unternehmen versuchen, ihre Belegschaft zu reduzieren, ohne offizielle Kündigungen auszusprechen. Manchmal können auch interne Machtkämpfe oder Unternehmenspolitik dazu führen, dass bestimmte Mitarbeiter:innen aus dem Unternehmen gedrängt werden, ohne dass offizielle Gründe angegeben werden.

 

Best Practices für Unternehmen

Die Praxis der verdeckten Kündigung kann schwerwiegende Auswirkungen auf das Arbeitsklima und die Unternehmenskultur haben. Dabei ist aber ja eigentlich eine gute Mitarbeiterbindung heute wichtiger denn je. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen Best Practices implementieren, um solche Vorgehensweisen zu vermeiden und stattdessen eine positive Arbeitsumgebung zu fördern.

Transparente Kommunikation

Einer der Hauptgründe für das Auftreten einer stillen Kündigung ist mangelnde Kommunikation. Unternehmungen sollten daher darauf achten, dass sie eine offene Kommunikationskultur pflegen. Dies beinhaltet regelmäßige Feedback-Gespräche, in denen Mitarbeiter:innen ihre Bedenken und Vorschläge äußern können. Eine offene Feedback-Kultur und die Möglichkeit, Probleme im geschützten Bereich anzusprechen, sind hierbei essenziell.

Schulung und Sensibilisierung von Führungskräften

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung. Daher ist es wichtig, dass sie in Bereichen wie Konfliktmanagement und Kommunikationskompetenz geschult werden. Spezielle Schulungen können ihnen helfen, die Anzeichen von Quiet Firing zu erkennen und angemessen damit umzugehen.

Förderung interner Jobwechsel

Eine Möglichkeit, eine stille Kündigung zu vermeiden, besteht darin, Mitarbeiter:innen die Chance zu geben, innerhalb des Unternehmens den Job zu wechseln. Das kann dazu beitragen, dass sie sich weiterentwickeln und neue Fähigkeiten erwerben, anstatt sich in ihrer aktuellen Position unzufrieden oder unterfordert zu fühlen.

Etablierung ethischer Richtlinien

Unternehmen sollten klare ethische Richtlinien für das Management von Mitarbeiter:innen festlegen. Diese Richtlinien sollten das Thema Quiet Firing ausdrücklich behandeln und klare Verhaltensregeln für Führungskräfte festlegen.

Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat

Der Betriebsrat kann eine wichtige Rolle dabei spielen, verdeckte Kündigungen zu verhindern. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat können Unternehmen sicherstellen, dass die Rechte der Mitarbeiter:innen gewahrt bleiben und alle Parteien im besten Interesse des Unternehmens und seiner Mitarbeiter:innen handeln.

Fazit: Quiet Firing frühzeitig erkennen und thematisieren

Das Phänomen des Quiet Firing hat in jüngster Zeit Aufmerksamkeit erregt und stellt eine Herausforderung für Unternehmen dar, die eine positive und inklusive Arbeitskultur fördern möchten. 

Das frühzeitige Erkennen solcher Anzeichen, wie mangelnde Kommunikation, fehlendes Feedback oder das Ignorieren von Mitarbeiter:innen, ist essenziell, um dem entgegenzuwirken. Es ist angebracht, Quiet Firing zu thematisieren, da es nicht nur das Wohlbefinden und die Karriere der betroffenen Mitarbeiter:innen beeinträchtigt, sondern auch die Unternehmenskultur negativ prägen kann.

Ein proaktiver Ansatz zur Vermeidung von Quiet Firing ist die Implementierung effektiver Management-Tools, die eine transparente Kommunikation und Mitarbeiterbindung fördern. Hier kommt die Personalplanungssoftware Teamhero ins Spiel. Mit ihren vielfältigen Funktionen ermöglicht sie Unternehmen, den Überblick über ihre Teams zu behalten, unabhängig von Standort oder Anstellungsverhältnis. 

Durch die zentrale Verwaltung von Arbeitszeiten, Abwesenheiten und Projekten können Führungskräfte und HR-Teams frühzeitig Veränderungen im Verhalten oder der Leistung von Mitarbeiter:innen erkennen. Das schafft die Grundlage für offene Gespräche und proaktive Lösungen, bevor sich Probleme zu Quiet Firing entwickeln können.

Wenn Sie also sicherstellen möchten, dass Ihr Unternehmen nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen von Quiet Firing angeht, dann ist es an der Zeit, Teamhero in Ihre Unternehmensstrategie zu integrieren. Kontaktieren Sie uns für Ihre individuelle Prozessanalyse inklusive Beratung.

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