Nettolohn

Was ist Nettolohn?

Der Nettolohn, auch als Nettogehalt bezeichnet, ist der Teil der monetären Vergütung nach Abzug der gesetzlichen Beiträge w.z.B. Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Es ist sehr häufig der Betrag, der den Arbeitnehmer:innen auf ihr persönliches Konto überwiesen wird. Es kann jedoch auch Gründe geben, dass der Nettolohn nicht dem Auszahlungsbetrag entspricht.

In diesem Artikel werden wir den Nettolohn genauer unter die Lupe nehmen, seine Berechnung erläutern, die Einflussfaktoren beleuchten und die Bedeutung für Arbeitnehmer:innen erklären.

Woher kommen die Begriffe netto und brutto?

Die Worte „brutto“ und „netto“ stammen aus dem Italienischen. Brutto bedeutet hier „vor Abzug“ und Netto hingegen bedeutet „nach Abzug“.

Was ist der Unterschied zwischen Brutto- und Nettolohn?

Grundsätzlich wird zwischen Brutto- und Nettolohn unterschieden. Dabei ist der Bruttolohn, der Betrag, welcher im Arbeitsvertrag vereinbart ist. Das Bruttogehalt bzw. der Bruttolohn ist die Berechnungsgrundlage zur Ermittlung des Nettolohns. Vom Bruttolohn werden entsprechenden Lohnnebenkosten wie Steuern und Sozialabgaben durch die Arbeitgeber:in kalkuliert und abgezogen. Die genauen Werte werden auf der Lohnabrechnung aufgeschlüsselt.

Was wird vom Bruttolohn abgezogen?

Folgende Lohnnebenkosten werden vom Bruttolohn abgezogen:

  • Lohnsteuer
  • Solidaritätszuschlag
  • Sozialversicherungsbeiträge wie Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung
  • gegebenenfalls Kirchensteuer

Das Bruttogehalt ist somit höher als der Nettolohn. Grundlage für die Berechnung der Abzüge ist die Lohnsteuerkarte der Arbeitnehmer:in. Die Höhe der Beträge bemisst sich nach der Steuerklasse, der Kirchenmitgliedschaft und der Anzahl der Kinder der Arbeitnehmer:in.

Wer bezahlt die Lohnnebenkosten? Die Arbeitnehmer:in oder die Arbeitgeber:in?

Die Sozialversicherungsbeiträge, die vom Bruttolohn abgezogen werden, teilen sich Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in. Dies geschieht, indem die Arbeitgeber:in die Beiträge direkt an die Sozialversicherungen entrichtet. Zusätzlich zahlt die Arbeitgeber:in einen Beitrag für die Unfallversicherung. Außerdem sind Steuern vom Bruttolohn zu zahlen. Die Höhe ist dabei abhängig von der jeweiligen Steuerklasse.

Warum kann der Nettolohn und der Auszahlungsbetrag unterschiedlich sein?

In gewissen Fällen kann der Nettolohn höher als der tatsächliche Auszahlungsbetrag sein. Dies ist der Fall, wenn mit der Lohnabrechnung z.B. Vermögenswirksame Leistungen, Sachbezüge, finanzielle Vereinbarungen oder Pfändungen verrechnet werden. Diese werden dann entsprechend direkt vom Nettolohn abgezogen und separat an die entsprechenden Zahlungsempfänger ausgezahlt.

Wie kann ich meinen Nettolohn berechnen? Eine Schritt für Schritt Erläuterung.

Die Berechnung des Nettolohns ist komplex und hängt von mehreren Faktoren ab. Zuerst werden die Bruttoeinnahmen herangezogen, also das Gehalt vor jeglichen Abzügen. Dann folgen die Berechnung der Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge, eventuelle Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag. Diese Abzüge werden von den Bruttoeinnahmen subtrahiert, um den Nettolohn zu erhalten.

Einflussfaktoren auf den Nettolohn:

  1. Gehaltshöhe: Höhere Gehälter führen oft zu höheren Abzügen, insbesondere bei der Einkommenssteuer.
  2. Familienstand: Verheiratete oder Personen mit Kindern können von Steuervorteilen profitieren.
  3. Steuerklasse: Die Steuerklasse beeinflusst die Höhe der Lohnsteuer. Sie wird durch den Familienstand und andere Faktoren bestimmt.
  4. Sozialversicherungsbeiträge: Diese Abzüge finanzieren Sozialleistungen wie Krankenversicherung und Rentenversicherung.
  5. Zusätzliche Abzüge: Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag können zusätzliche Abzüge darstellen.

Nettolohn optimieren, aber wie?

Arbeitnehmer:innen können einige Möglichkeiten in Betracht ziehen, um ihren Nettolohn zu optimieren. Dies könnte u.a. die Auswahl der richtigen Steuerklasse, die Nutzung von Steuervorteilen wie Werbungskostenabzug oder die Teilnahme an betrieblichen Altersvorsorgeprogrammen umfassen.

Mehr Nettogehalt können Arbeitnehmer:innen erhalten, wenn sie heiraten und zusammen mit einem Partner eine Steuererklärung ausfüllen. Nach einer Hochzeit kommt es nämlich häufig zu einem Wechsel der Steuerklasse.

Sind Nettolohn und Nettogehalt dasselbe?

Ja, Nettolohn und Nettogehalt bezeichnen, dasselbe. Gehalt ist eine feste, stetige und nicht abweichende monatliche Vergütung der Arbeitnehmer:in. D.h. jeden Monat wird ein gleich großer Betrag ausgezahlt. Die Arbeitnehmer:in schuldet der Arbeitgeber:in die Erbringung einer definierten Soll-Arbeitszeit, z.B. 40 Stunden pro Woche. Die Arbeitszeiten werden in Form eines Arbeitszeitkontos festgehalten. Es wird darauf geachtet, dass der Stundensaldo wenig Über- noch Minusstunden aufweist. D.h. es kann sein, dass eine Arbeitnehmer:in in einem Monat etwas weniger arbeitet und trotzdem das gleiche Gehalt bekommt und auch andersherum.

Im Gegensatz dazu wird bei Lohn immer nur die tatsächlich erbrachte Arbeitsleistung nach Stunden vergütet. Am Ende einer Leistungsperiode z.B. Monat werden alle Arbeitsstunden summiert und entsprechend ausgezahlt. Das hat zur Folge, dass Lohnzahlungen mal höher oder niedriger ausfallen können. Eine besondere Form von Lohn ist der Akkordlohn.

Diese Steuerklassen gibt es

Es gibt insgesamt sieben Steuerklassen, die wir nachfolgend übersichtlich erklären:

  1. Steuerklasse I: Singles, zahlen am meisten Steuern – ledige, getrennt lebende oder geschiedene Arbeitnehmer:innen.
  2. Steuerklasse II: Hier werden etwas weniger Steuern fällig – Alleinerziehende, die Anspruch auf den Entlastungsbeitrag haben (1.308 € / Jahr).
  3. Steuerklasse III: Der deutlich besser verdienende Ehepartner – Dem anderen Partner wird automatisch die Klasse V zugeordnet.
  4. Steuerklasse IV: Zu empfehlen bei ähnlichem Einkommen – gleiche Abzüge wie in Klasse I.
  5. Steuerklasse IV mit Faktor: Ehepaare – möglichst gerechte Aufteilung der Steuerlast.
  6. Steuerklasse V: Gegenstück zur Klasse III – Findet Anwendung beim deutlich schlechter verdienenden Ehepartner.
  7. Steuerklasse VI: Benötigt Arbeitnehmer:inen, wenn sie einen zweiten steuerpflichtigen Job annehmen.

Fazit: Nettolohn sorgt für Transparenz

Der Nettolohn ist ein zentrales Element in den persönlichen Finanzen der Arbeitnehmer:in. Ein Verständnis des Nettolohns ermöglicht eine bessere finanzielle Planung, eine sinnvolle Budgetierung und eine bessere Gesprächsgrundlage für Gehaltsverhandlungen.

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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Texte dieser Internetseite und damit verbundenen Beiträge zu unverbindlichen Informationszwecken bereitgestellt werden und keine Steuer- oder Rechtsberatung im eigentlichen Sinne darstellen. Wir empfehlen im Einzelfall immer eine spezifische Rechtsberatung, die auf die Belange und Bedingungen der jeweiligen Situation eingeht. Die Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen bereitgestellt und ohne Gewähr auf Korrektheit, Vollständigkeit und Gültigkeit.

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